1871 am 10. Januar wurde Wilhelm Diehl in Groß-Gerau geboren
1877 bis 1885 besuchte er die Höhere Bürgerschule in Groß-Gerau, danach das Ludwig-Georg-Gymnasium in Darmstadt
1890 legte er dort das Abitur ab
1890 bis 1893 studierte er Theologie in Tübingen und Gießen
1893 bis 1894 besuchte er das Predigerseminar in Friedberg und wurde in dieser Zeit zum Lizenziaten der Theologie und zum Doktor der Philosophie promoviert
1895 bis 1913 war er Seelsorger in Darmstadt, Hirschhorn am Neckar und wieder Darmstadt
1899 heiratete er Elise geb. Tesch, verw. Winkelmann
1901 begann er, sich als Historiker einen Namen zu machen, und zwar vor allem in den Bereichen Kirchen-, Schul- und Landesgeschichte
1913 wurde er Professor am Predigerseminar in Friedberg
1919 wurde er in den Landtag des Volksstaates Hessen in Darmstadt gewählt, dem er bis 1928 als Mitglied der Fraktion der Hessischen Volkspartei, der regionalen Vertreterin der Deutschnationalen Volkspartei, angehörte
1923 wählte ihn der hessische Landeskirchentag zum Prälaten der Evangelischen Landeskirche in Hessen, deren Verfassung er maßgeblich mitgestaltet hatte
1934 wurde er gegen seinen Willen vom neuen nationalsozialistischen Landesbischof der nun vereinigten Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in den Ruhestand versetzt
1944 starb er zusammen mit seiner Frau in der Nacht des Bombenangriffs am 11./12. September
1951 wurde das aus der Höheren Bürgerschule hervorgegangene Realgymnasium nach ihm benannt
Udo Stein
2014 Umzug der Oberstufe (10-12) in den Neubau (Sudetenstr. 60)
2014 Rückkehr zur verlängerten Schulzeit -G9-
Ab 2007 Neubau einer Mensa, der Turnhalle und Renovierung der Altgebäude an der Mittelstufe
2005 Verkürzung der Schulzeit -G8-
Anfang der 1990er Jahre Umfangreiche Sanierung und Erweiterung der Gebäude in der Berliner Str. und Gründung der LBS (Jahnstr.) aufgrund des enormen Zulaufs;
1982 Prälat-Diehl-Schule (150-jähriges Jubiläum) Gymnasiale Mittel- und Oberstufe
1978 Räumliche Trennung durch beabsichtigte Neustrukturierung:
- Eine Elternklage auf freie Schulwahl verhindert das Ende der gymnasialen Bildung in Groß-Gerau
- Die neu gegründete Carl von Ossietzky-Schule als IGS übernimmt die Räumlichkeiten in der Jahnstr.
- Die Mittelstufe (7-10) wechselt in die Berliner Str. (Gebäude der Angelus-Schule, ehemals Realschule)
- Nach Einführung der reformierten Oberstufe (11-13) mit Kurssystem steigen die Schülerzahlen. Ein vielfältiges LK-Angebot macht die Oberstufe attraktiv und sie erhält einen Neubau am Wasserturm
1972 Einführung der Förderstufe (Klasse 5 und 6) im Rahmen einer Schulreform
1958 Umzug: Neubau in der Jahnstr. (heutige LBS), Erweiterungsbau Ende der 60er Jahre
1953 Erstes Abitur am Prälat-Diehl-Realgymnasium
1951 Prälat-Diehl-Realgymnasium: In Gedenken an den während des Luftangriffs auf Darmstadt gestorbenen Prälaten D. Dr. Wilhelm Diehl wurde auf einstimmigen Antrag des Kollegiums die Schule in „Prälat-Diehl-Gymnasium“ umbenannt; Ausbau zur Vollanstalt mit Abiturberechtigung,
1945 Realgymnasium für Jungen (6-jährig)
1937 Oberschule für Jungen (5-jährig): Vereinheitlichung des Bildungswesens während der NS-Zeit; dennoch müssen die Mädchen die Schule nicht verlassen
1925 Hessische Realschule Groß-Gerau: Umgestaltung als Folge der politischen Neuausrichtung (Weimarer Republik)
1914 Großherzogliche Realschule
1907 Höhere Bürgerschule erhält die Anerkennung als „Militärberechtigte Anstalt“
1904 Umzug ins neue Gebäude in der Goethestraße
1871 Höhere Bürgerschule: Die bisher privat geführte Schule wird nun zum staatlichen Schultyp „Höhere Bürgerschule“ umgestaltet, damit wird die Gemeinde Groß-Gerau auch Schulträger.
1848 Höhere Privatrealschule
845 Bürgerschule
1844 Private Lehranstalt
1832 Privatschule: Auf Initiative von Eltern wurde eine höhere Schule in privater Trägerschaft für Knaben und Mädchen gegründet. Im Unterschied zum humanistischen Gymnasium wurden neben Latein insbesondere die modernen Fremdsprachen und Naturwissenschaften gelehrt.
Christian Elbert (Fotos: N.N.)
An dieser Stelle findet sich ein Aufsatz von Professor Dr. Walter Sperling, Trier zum angegebenen Thema:
Udo Stein, Höhere Bildung in Groß-Gerau zwischen 1832 und 1871. Realschulgründung im gesellschaftlichen Spannungsfeld einer hessischen Kleinstadt . In: AHG NF 66/2008, S. 61-149.
Udo Stein, Oberprima – Abitur in Groß-Gerau 1953. Eine schulpolitische Entscheidung in der Zeit des Aufbaus der Demokratie nach 1945. In: AHG NF 61/2003, S. 227-330.
Darüber hinaus sei verwiesen auf folgende Festschriften:
„Goldenes Abitur“ in Groß-Gerau fünfzig Jahre Abitur an der Prälat-Diehl-Schule Groß-Gerau, Groß-Gerau 2003 [Red.: Wolfgang Ebenhöh, Margita Eckert, Wilfried Ernst, Dr. Hardfrid Krause, Jupp Lutz, Udo Stein, Jürgen Ziegler].
150 Jahre Prälat-Diehl-Gymnasium Groß-Gerau : 1832 – 1982 / [Red.: Ursula Warnke] 1982.
Festschrift zur Einweihung der neuen Schulanlage und zur Feier des 125-jährigen Bestehens [Herausgeber Prälat-Diehl-Schule Groß-Gerau, Gymnasium, 1957
Festschrift zur Einweihung des Neubaus der Höheren Bürgerschule im Jahre 1904, Groß-Gerau 1904.
Archiv:
Im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt befinden sich unter dem Titel und der Laufzeitangabe „Groß-Gerau: Prälat-Diehl Schule, Gymnasium des Kreises Groß-Gerau, 1887-2012“ (Signatur HStAD Bestand H 54 Gross-Gerau) zahlreiche Archivalien zur Schulgeschichte.
Aus der dem oben genannten Heft von 1982.