Latein

Die Vorteile des Lateinlernens:

Es ist spannend, in eine vergangene Welt einzutauchen:

  • Wie hat man in einer Millionenstadt wie Rom gelebt? Wie sah das Alltagsleben aus? (Wohnen, Verkehr, Wasserversorgung, Einkaufen, Essen, Feste, Freizeitangebote wie Thermen, Gladiatorenspiele)
  • Wie ist es den Kindern ergangen (Schule, Erziehung, Familie…)?
  • Welche Götter und Helden waren wichtig, welche Sagen gibt es über sie?

Und diese vergangene Welt prägt uns und unser Leben bis heute:

Vom Kolosseum zum modernen Stadion:

Nicht nur die Architektur – auch politische Errungenschaften der Antike wie Republik und Demokratie sind eine Basis unseres Lebens in Gemeinschaft. Römer und Griechen haben Europa mit ihrer Philosophie, Kunst und Literatur über Jahrhunderte tief beeinflusst. In Latein geht es also um Themen, die niemals an Bedeutung verlieren: Geschichte, Philosophie, Religion, Recht, Politik…

Wichtigster Bestandteil des Unterrichts ist natürlich der Spracherwerb – aber warum sollte man eine nicht mehr gesprochene Sprache lernen?

Ziel ist eben nicht, Latein zu sprechen: Man übersetzt lateinische Texte ins Deutsche und bespricht sie auf Deutsch. Die Vorteile:

  • Mit dem Erlernen der lateinischen Sprache wird das Grammatik-Verständnis vertieft.
  • Man lernt präzises, systematisches Arbeiten in überschaubaren Einheiten.
  • Dabei wird konzentriertes Lesen, Zuhören und Textverständnis
  • Im Ringen um treffende Übersetzungen wird die Ausdrucksfähigkeit im Deutschen verbessert.
  • Latein ist eine gute Basis, um Vergleiche zu anderen Sprachen ziehen, Zusammenhänge zu erkennen und weitere romanische Fremdsprachen wie Italienisch, Französisch, Spanisch oder Portugiesisch zu erlernen. Allein der lateinische Wortschatz hilft dabei schon – übrigens auch für das Englische!
LateinFranzösischSpanischEnglischDeutsch
portusportpuertoportHafen
repetererépéterrepetirrepeatwiederholen
flosfleurflorflowerBlume
populuspeuplepueblopeopleVolk
libertaslibertélibertadlibertyFreiheit
terribilisterribleterribleterribleschrecklich

Wir sprechen mit Latein einen anderen Schülertyp als die modernen Fremdsprachen an:

  • Wenn ein Kind sich für die o.g. Inhalte interessiert,
  • wenn es geduldig und vergnügt tüftelt und analytisch veranlagt ist,
  • wenn es gut kombinieren und sich konzentrieren kann,
  • wenn es keine Probleme mit dem Auswendiglernen hat,
  • und wenn es nicht gerne in einer Fremdsprache kommuniziert, dann könnte das heißen:

Latein – das soll’s sein!

Fazit: Wir leben in einer Welt, deren Anforderungen sich rasend schnell verändern. Mit den Kenntnissen unserer antiken Basis fällt es leichter, die eigene Zeit einzuschätzen, den eigenen Standort zu bestimmen, den eigenen Horizont zu erweitern – und damit auch den vielfältigen neuen Anforderungen gefestigt gegenüberzustehen.

Und mit den Fähigkeiten, die im Lateinunterricht trainiert werden, fällt es leichter, einen Beruf zu erlernen oder ein Studium zu absolvieren; für manche Studienfächer werden übrigens Lateinkenntnisse oder das Latinum verlangt. (s.u.: Link zur FAZ)

Der Unterricht:

Der Schwerpunkt der Sprachvermittlung liegt auf Übersetzungen aus dem Lateinischen ins Deutsche und einem systematischen Grammatikverständnis. Beim Übersetzen wird ständig logisches Denken und Kombinieren abverlangt. Über Texte muss man intensiv nachdenken und sprachliche Probleme lösen. Latein duldet also keine Ungenauigkeiten.

Es gibt zwar kaum Schwierigkeiten mit fremder Aussprache und Rechtschreibung, aber das Vokabel- und Formenlernen hat eine sehr hohe Bedeutung. Das erfordert große Disziplin und Einsatzbereitschaft

Unser neues Lehrwerk „Agite“ präsentiert den grammatischen Stoff durchdacht, bietet genügend Übungen, überfordert die Schüler nicht und hält gleichzeitig sehr viele Anregungen zur antiken Kultur und Geschichte bereit. Nach jeweils fünf Lektionen wird alles Gelernte noch einmal gebündelt und vertieft.

Selbstverständlich gibt es dazu auch passende Übungshefte, übrigens mit Selbsteinschätzungstests für die Schüler.

In Klasse 7 erkunden wir im Stadtmuseum, welche Spuren die Römer in Groß-Gerau hinterlassen haben.

In Klasse 8 findet wie in den anderen Fremdsprachen ein Vorlesewettbewerb statt; allerdings müssen die Schüler hier keinen unbekannten Text lesen, sondern studieren einen schon bekannten ein, denn anders ist ein sinnerfassendes Lesen in Latein nicht möglich.

In Klasse 10 oder der E-Phase findet eine Exkursion nach Trier statt; in der ältesten Stadt Deutschlands besichtigen wir z.B. das gut erhaltene Amphitheater, die Kaiserthermen, die beeindruckende Konstantinsbasilika und selbstverständlich die Porta Nigra.

Wenn es sich anbietet, besuchen wir mit den Schülern auch gerne Sonderausstellungen in der näheren Umgebung.

In der E-Phase gilt es dann: Das Latinum ist zu bestehen.

Qualifizierter Abschluss/Zertifikat: Das „Latinum“ wird nach 5 Lateinjahren in der 2. oder 3. Fremdsprache anhand der letzten Zeugnisnote (mindestens „ausreichend“ bzw. 5 Punkte) zuerkannt. Nach 3 Jahren in der 3. Fremdsprache werden entsprechend „Lateinkenntnisse“ anerkannt.

Es gibt also keine zusätzlichen oder externen Prüfungen.

Für einige Studiengänge gelten noch immer das Latinum oder Lateinkenntnisse als Voraussetzung. Dies hängt aber von der Uni bzw. dem Bundesland ab, allgemeingültige Aussagen kann man dazu nicht treffen.

Mit dem Latinum stehen unseren Schülern aber alle Wege offen.

Weitere Informationen findet ihr auch in unserer Vorstellungsdatei:

Vorstellung Latein

Weiterführende Links:

https://kultusministerium.hessen.de/sites/default/files/media/kerncurriculum_latein_gymnasium.pdf

https://kultusministerium.hessen.de/sites/default/files/media/kcgo-l.pdf

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/latein-tot-aber-nuetzlich-14881843.html