„Von einem modernen sowjetischen Hubschrauber aus…“ Eine Mathelehrerin als Zeitzeugin in der Q4?

In Zeitzeugengesprächen sind oftmals Erzählungen von traurigen Schicksalen, besonders einschneidenden Erlebnissen oder periodisierende Momente der Geschichte zentral. Was kann uns da eine Lehrerin schon erzählen?

Kurz vor dem Abitur des Q4-Jahrgangs 2024 kam unsere Mathematik- und Physikkollegin Frau Raschdorf in den Geschichtskurs von Herrn Petrikowski um von ihrem alltäglichen Leben als Jugendliche in der DDR zu berichten. Was tat man in der Freizeit? Besuch einer Datsche einer Klassenkameradin, deren Vater Stasi-Hauptmann war. Spürte man die Präsenz der Stasi und der SED im alltäglichen Umgang? Wer behauptet nichts davon mitbekommen zu haben muss sich selbst belügen. Wie sahen eigentlich Mathematikbücher in der DDR aus? „Während eines Manövers der befreundeten sozialistischen Armeen […]. Berechnen Sie…“ Die Fragen der Schülerinnen und Schüler der Q4 reichten im Gespräch weiter über wie eine Abiturientin und junge Studentin den Mauerfall, die Montagsdemonstrationen in Leipzig oder den generellen Machtverlust der SED erlebte. Ob Frau Raschdorf auch als Schülerin wirklich gut in Mathe und Physik gewesen ist, belegt ihr Abiturzeugnis! (Anm.: Ja, war sie!)

Herzlichen Dank an Frau Raschdorf für ihre Zeit, Vorbereitung und das Teilen ihrer Erlebnisse und Erfahrungen, die die Inhalte des Geschichtsunterrichts der Oberstufe auf ganz andere Weise begreiflich werden ließen.