Fachwerk alt und neu betrachtet – Architektur im Wahlunterricht Kunst

Fachwerkstrukturen spielen im Rahmen homogener und nachhaltig gedachter Architektur bereits seit vielen Jahren eine große Rolle, wenn diese auch scheinbar aus der Zeit gefallen wirken, nicht mehr dem neuesten technischen Stand zu entsprechen scheinen oder schlicht und einfach hilfsbedürftig bis massiv vernachlässigt ihr Dasein fristen müssen.

Spätestens seit der Erkenntnis, dass menschenwürdiges Wohnen eine der Säulen auch moderner Lebensauffassungen bildet, ist ein Ziel nicht nur die Erhaltung klassischer Fachwerkbauten, sondern oft auch deren Einbindung in erweiterte und vom Grund auf aktueller gedachter Wohn- und Arbeitskonzeptionen.

In diesem Bereich sind vor allem seit den 1980er Jahren postmoderne Baustrukturen bestrebt, diesen Übergang zu leisten, mal mehr oder auch weniger spielerisch oder abstrakt unterwegs, immer jedoch mit interessanten Bestrebungen hinsichtlich der Neubetrachtung schon vorhandener Strukturen.

In diesem Sinne sind auch die Modelle des Wahlunterrichts Kunst im Kurs von Frau Marheinecke entstanden, die jeweils einen traditionellen und einen modernen Aspekt von Fachwerkarchitektur präsentieren.

War hier zunächst geplant, dieses Vorhaben in zwei kontrastierenden Modellen zu realisieren, legten die Unterrichtsstrukturen doch eher nahe, die vorhandenen Ideen in jeweils einem Einzelobjekt zu realisieren. Inspiriert wurden diese Entwürfe zusätzlich zur unterrichtlichen Arbeit durch die Zusammenarbeit mit dem Leiter des Stadtmuseums Groß-Gerau, Herrn Jürgen Volkmann, der in einem geführten Rundgang die in Groß-Gerau vorhandene Fachwerkstruktur und ihre Geschichte erläuterte und somit eine fundierte Basis für die anschließende Arbeit legen konnte.

Vorgegeben waren für die Arbeit bestimmte Rahmenrichtlinien hinsichtlich der Maße der jeweiligen Modelle, Arbeitsmaterialien, wie Pappe einer bestimmten Güte und eine schlicht gehaltene, möglichst unbearbeitete Sichtstruktur, die die architektonischen Eigenheiten der jeweiligen Modelle stärker in den Vordergrund treten lässt und zusätzlich eine stärker fokussierte Wahrnehmung der modernen Elemente – diesmal ohne die Einschränkung denkmalschützerischer Auflagen – in den architektonischen Entwürfen bietet.

Am 13.2.2023 wurden die so entstandenen Arbeiten in einer Ausstellungseröffnung mittels kurzer Vorträge durch die Schülerinnen und Schüler im Beisein von, unter anderen, Schulleiterin Frau Dr. Petri und Fachbereichsleiterin Frau Schenk präsentiert und fachkundig erläutert.

Fotogalerie der Exponate